Tulpenliebe und Pandemüdigkeit

Und schon wieder mutieren die Tage zu einem Einheitsbrei. Auch heute der immer wieder gleiche Ablauf: Aufstehen, Tee trinken, an den Schreibtisch setzen, Mails beantworten, Texte schreiben, Tee trinken, Bilder bearbeiten, ab und an ein bisschen Buchhaltung und dann wieder eine Zoomsession.

Das Skript fürs Wochenendseminar ist heute fertig geworden – und schon korrekturgelesen, die Powerpoint steht zur Hälfte. Morgen ist auch noch ein Tag.

Da ich am Samstag und Sonntag in einem komplett holzvertäfelten Raum unterrichten werde, (fast unvorstellbar, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, Decke, Fußboden, Wände, alles aus Holz und im Goetheanum-Style) habe ich eine tragbare zusammen- und auseinanderbaubare Leinwand bestellt und in einer kleinen Pause vom Schreibtisch Probe-aufgebaut. Also demnächst können wir im Sommer lange Filmnächte im Schrebergarten feiern. Das Paket enthält nämlich auch zwei (noch) leere Sandsäcke, um die Füße zu stabilisieren.

Um nicht dem nahenden Trübsinn anheim zu fallen, habe ich mir vor ein paar Tagen Tulpen gekauft, drei orange Tulpen in einem kleinen Blumentopf. Erst war nur das Blattgrün zu sehen, in wenigen Tagen sind sie aufgeblüht. Ich erfreue mich und fotografiere die bunte Pracht. Und habe sie schon ge-insta-gramt. Das da oben ist aber Mangold im Garten, der hat mich heute so grün angelacht.

Bei meinem morgendlichen Einkauf im Supermarkt sah ich, dass es jetzt auch Tulpen als Schnittblumen gibt. Vermutlich zu einem ähnlich astronomisch hohen Preis, wie der, den die Ruhrpottkrabbe letztens gezahlt hat. Aber das ist uns ja egal, wir sind Tulpenliebhaberinnen und Frühlings-Sehnsucht-Kinder.