Zeitreise in das alte Westberlin

Es ist Montag. Ich habe auch an diesem Wochenende gearbeitet, viel geschrieben, Seminare und Webinare vorbereitet. Das Wetter ist weiterhin grau, nass und regenreich und ich bin gestern in der Morgendämmerung einmal zum Bahnhof gelaufen, da es nur tröpfelte und für den Rest des Tages Dauerregen angesagt war. Die Stadt war menschenleer und ich mag diese Stimmung sehr.

Am Abend bekam ich von Dr. Rossi einen Link zugeschickt. Zur Berlinischen Galerie. Dort ist aktuell ein Interviewfilm über die Pelze zu sehen. Die Pelze als spezieller Experimentierraum einer künstlerischen Frauenszene stehen hier symptomatisch für das Westberlin der achtziger Jahre. Ich habe mich sehr amüsiert über diese kleine Zeitreise in meine Jugend.

Auf der Potsdamer Straße, nur ein paar hundert Meter von der Mauer am Potsdamer Platz entfernt, schräg gegenüber der Pelze, wohnte damals meine Freundin in einer Wohngemeinschaft, allerdings nicht in einem besetzten Haus. Ich war dort oft zu Besuch. Und die Pelze waren das erweiterte Wohnzimmer direkt vor der Haustür.

Nun beginnt die neue Arbeitswoche. Es gibt wieder reichlich zu tun und ich freue mich auf den Frühling. Die dunkelste Zeit des Jahres liegt ja schon hinter uns.